Am Morgen hieß es zum allerletzten Mal Boller- und Einkaufswagen bepacken und auf zu unserer letzten und gleichzeitig längsten Etappe von Ladenburg nach Heidelberg. Vor dem Ladenburger Freibad sprachen uns Passanten beim Müllsammeln an, die glaubten, wir müssten eine Strafarbeit für die Schule ableisten. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob sie uns abgenommen haben, dass wir unsere Freizeit freiwillig damit verbringen, den Abfall anderer aufzuheben. Auf einem Parkplatz fanden wir neben jeder Menge leerer Schnapsflächchen einen Katheder.
Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen hatten, rollten wir mit unseren Wagen auf dem Fahrradweg ins Naturschutzgebiet, wo glücklicherweise nur wenig Müll lag. Zum einen war es schön zu sehen, dass die Natur an einem solchen Ort kaum Verschmutzung aufweist, zum anderen sollten wir den Stauraum noch dringend benötigen. Unter einer Autobahnbrücke lag so viel Müll, dass wir mehr als eine halbe Stunde beschäftigt waren, um die ganzen Plastikverapackungen, Glasflaschen, Bauschaumfetzen, zerfallene Stoffreste, Plastikkanister, Spraydosen und kleine Plastikschipsel aus dem Dornengestrüpp zu ziehen. Am Ende hatten wir drei Müllsäcke bis oben hin vollgestopft und mehrere Stoffbeutel mit Glasflaschen gefüllt. Wir bemühten uns auch, möglichst viele Zigarettenkippen aufzusammeln, mussten jedoch irgendwann aufgeben, sonst würden jetzt immer noch den Sand durchsieben. Unsere gesamte Ausbeute an Zigarettenstummeln werden wir an den Verein Tobacycle übergeben, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diese restlos zu recyceln (Mehr Infos hier: https://tobacycle.de/).
Mit unserer Ausbeute mussten wir uns dann zügiger in Richtung Heidelberg begeben, denn bei der Brücke hatten wir gerade mal ein Drittel der Strecke zurückgelegt, während die Uhrzeit schon fortgeschritten war. Die letzten Kilometer nach unserer späten Mittagspause am Neckar blieben jedoch alles andere als ereignislos. Wir gaben von unterwegs aus noch ein spontanes Radiointerview und kurz nachdem wir Heidelberg erreicht hatten, entdeckten wir einen Platten an einem unserer Bollerwagen. Da hatten wir allerdings noch einige Kilometer bis zum Transition Haus, unserer heutigen Unterkunft, zurückzulegen. Endlich dort angekommen stieg die Spannung: Wie lautet die Müllbilanz des zweiten WWF Jugend Clean Up Walks? Da wir auf unserer letzten Etappe noch einmal sagenhafte 46,9 Kilo Müll aus der Natur geborgen haben, haben wir die Müllmenge vom letzten Jahr deutlich übertroffen. All unser gesammelter Müll zusammengerechnet brachte 235,3 Kilo auf die Waage. Damit können wir mehr als zufrieden sein. Bleibt nur unser Spendenziel zu erreichen. Dass der Clean Up Walk 2019 ein voller Erfolg war, kann man aber auf jeden Fall jetzt schon sagen.
Plastikmüll bedroht die Umwelt, die Meere und am Ende auch uns. Deshalb müssen wir jetzt handeln und unsere Ozeane schützen.