Wer wirft sein Geld zum Fenster raus?

Die letzte Etappe des diesjährigen Clean Up Walks hielt noch einmal richtig viel Müll für uns bereit. Bevor wir den einsammeln konnten, mussten wir aber erst einmal umpacken. Denn einer unserer Bollerwagen hielt der Belastung beim bergab Fahren nicht mehr stand und die vordere Achse knickte ein. Mit einem Spannhaken fixierten wir diese provisorisch. Als neuer Müllwagen musste er außerdem weniger Gewicht transportieren und so konnten wir unseren Weg fortsetzen.
Kurz darauf trafen wir auf eine große Straße, der wir einige Zeit folgten. Im Gegenzug zu den letzten beiden Etappen häufte sich hier der Müll. Neben den üblichen Sachen fanden wir Ein Rezept für Überraschungs-Karotten-Muffins, einen alten Strafzettel wegen Falschparkens und eine Tasche voll leerer Kaffeegläser. Bevor wir Veitshöchheim verließen, leerten wir unsere Glasmüllbeutel daher schon einmal an einem Container aus.

Weiter ging es über eine kleine Nebenstraße neben der Schnellstraße. Auch hier lag überall Abfall. Unter einer Brücke fanden wir extrem viele Flaschen und Glasscherben, von denen wir leider nicht alle mitnehmen konnten. Auch ein Stück Kreide entdeckten wir uns so konnten wir direkt einen Gruß und etwas Werbung für den Clean Up Walk auf der Straße hinterlassen. Der coolste Fund des Tages: ein 50€ Schein, der zusammengefaltet neben der Straße lag. Wer den wohl aus versehen zusammen mit seinem Müll aus dem Fenster geworfen hat? Das war wohl Karma. Und für uns eine überraschende Belohnung für unseren Einsatz.

Auch an der Brücke, die uns über den Main führte gab es viel zu sammeln: einen Regenschirm, eine Kinder-Schneehose, einen Besen, ein paar neue Schuhe und unglaublich viele Glasflaschen. Bei so vielen gefüllten Müllsäcken musste ein Rucksack vom Bollerwagen auf den Rücken wechseln, damit wir alles verstaut bekamen.

Auf der anderen Mainseite verließen wir die großen Straßen und folgten dem Radweg am Ufer. Hier gab es wie erwartet deutlich weniger Müll und wir suchten uns einen schönen Platz für die Mittagspause. Gestärkt durch Couscoussalat und Brot legten wir dann die letzten Kilometer zu Herrn Beckhäusers Büro zurück. Hier baute ein Teil der Gruppe schon einmal zwei der Bollerwagen auseinander, während Svante und Maren noch mit dem Müll zur Umweltstation liefen, wo sie ihn abgeben konnten. Insgesamt waren das heute ganze 57,63 kg!

Nachdem alles Material fertig gepackt war, liefen wir zur Jugendherberge und genossen die Dusche und das Gefühl angekommen zu sein.
Nach einer kurzen Verschnaufpause trafen wir uns mit Herrn Beckhäuser im Biergarten gegenüber, wo wir Salat und veganes Gemüsegeröstl aßen. Sehr lecker!
Den Rest des Abends schlenderten wir durch die Würzburger Innenstadt. Und natürlich mussten wir auch noch ein letztes Mal Karten spielen.
Nun geht es für uns ab ins Bett, in ein richtiges Bett. Ein echter Luxus nach den Tagen auf der Isomatte.
Morgen steht dann noch eine kleine Überraschung auf dem Programm, bevor es uns wieder in alle Winde zerstreut. Also bleibt gespannt!

Sonne, Eis und Badesee

Entgegen der Erwartungen war auch der heutige Tag sehr sonnig und warm. Da kam es wie gelegen, dass schon nach 600 Metern des Hofladen des Biohofs Preising an der Straße auftauchte. Mit der Familie Preising hatten wir vor dem Walk schon kurzen Kontakt. Leider ist sie aktuell im Urlaub und konnte uns deshalb nicht den Hof zeigen. Dafür hatten sie aber ein Plakat zum Clean Up Walk aushängen, was uns natürlich sehr freute. Auch der Blick in die Kühltruhe ließ unsere Herzen höher schlagen. Denn dort entdeckten wir veganes handmade Schokoeis in nachhaltiger Verpackung 💚 Auch wenn wir gerade erst aufgebrochen waren, konnten wir da nicht wiederstehen. Also machten wir direkt die erste Pause und ließen im Anschluss mit unserer Visitenkarte einen kleinen Gruß zurück.

Zunächst liefen wir ein Stück durch die Felder. Ein Feld wurde gerade von einem Traktor gepflügt. Dieser hinterließ eine riesige Staubwolke, die uns sehr eindrücklich zeigte, wie trocken der Boden momentan ist. Auch vertrocknete Sonnenblumenfelder, Wiesen und Gärten zeugten von der enormen Trockenheit.
Der Weg führte uns anschließend ein Stück an der Bundesstraße entlang, wo wir einige Zigarettenpackungen und anderen Müll fanden. Dann schlängelte er sich durch kleine Gartengrundstücken und malerische Streuobstwiesen. Hier entdeckten wir einen Autoreifen, eine alte Jacke, ein verrostetes Fass und natürlich kleinere Müllstücke. Da unser Müllwagen schon gut beladen war, befestigten wir das Fass mit eine Spannhaken an der Rückseite des Wagens und schaukelten so weiter bis nach Erlabrunn.

Dort machten wir an einem Badesee Halt, der genau auf unserem Weg lag. Nach einer kurzen Kekspause ging es hinein ins kühle Nass. Bei bester Wassertemperatur schwammen und planschten wir eine Weile, bevor wir uns zum Mittagessen in den Schatten setzen. Nachdem auch der letzte Langstreckenschwimmer gesättigt war, liefen wir am Main entlang weiter nach Margetshöchheim, wo wir auf die andere Flussseite wechselten. Obwohl die heutige Etappe etwas länger war, lagen wir super in der Zeit. Deshalb entschieden wir uns dazu, noch einen kleinen Schlenker zum Mittelpunkt der EU zu machen. Auf dem Weg dorthin wurden wir von einem Mann angesprochen, der ebenfalls Clean Ups organisiert und unseren Eindruck bestätigt: Die Region hier ist relativ sauber.
Den Mittelpunkt der EU erkennen wir schon von weitem. Er wird durch eine rot-weiße Stange markiert und liegt an einem Feldrand. Eine kurze Fotosession und wir traten die letzten zwei Kilometer zur Unterkunft in Veitshöchheim an.

An der Kuratiegemeinde "Allerheiligste Dreifaltigkeit" angekommen, standen wir vor einem Problem: die Küsterin, die nur zufällig da ist, weiß nichts davon, dass wir hier übernachten wollen. Aber sie ist sehr hilfsbereit und telefonierte herum, bis alles geklärt war und wir ins Pfarrheim durften. Das ist einer der Momente, in denen wir wieder einmal merken, wie hilfsbereit und freundlich die Menschen uns und unserer Aktion gegenüber sind. Vielen Dank für diese Hilfsbereitschaft!

Nachdem der Schlafplatz sicher war, stand die abendliche Routine an: ausladen, Müll wiegen (25,29 kg), noch zur Mülldeponie laufen, einkaufen, kochen, Update schreiben ...
Die Aufgaben verteilen sich gut in der Gruppe und alle tragen ihren Teil bei. Hier auch nochmal ein Dankeschön an alle Teilnehmer:innen und Orgaleute :)

Morgen steht schon unsere letzte Etappe nach Würzburg an. Wir sind gespannt, was sie uns noch für uns bereit hält!

Mit wenig Müll durch Himmelstadt

An diesem Morgen bekamen wir Besuch von Simon Bald von der Main Post. Er begleitete uns den halben Tag, stellte Fragen zur Aktion und unserem Engagement bei der WWF Jugend und schoss einige Fotos. Damit er noch besser in das besondere Clean Up Walk Feeling eintauchen konnte, bekam er direkt eine unserer weißen Warnwesten und reihte sich in unsere Bollerwagenkolonne ein.
Zunächst liefen wir zur Kreismülldeponie Karlstadt, wo wir den Müll vom gestrigen Tag abgeben konnten. Einmal mit dem Bollerwagen auf die große Autowage, den Müll in den Container werfen und weiter ging es. Wir überquerten den Main und liefen fortan auf dem Radweg am Ufer entlang Richtung Himmelstadt. Dort fanden wir nur sehr wenig Müll. Sogar an den Stellen, wo sich ein Pfad zum Ufer schlängelte und wir einige Flaschen und Verpackungsmüll erwarteten, fanden wir kaum etwas. Dafür lag direkt neben einem Mülleimer ein halbes Picknick. An einer anderen Stelle hing eine kleine Gießkanne im Baum und wartete darauf, mitgenommen zu werden.

Fast häufiger als den Müll sahen wir Pferde auf kleinen Weiden am Wegrand stehen. Die meisten von ihnen schauten sehr neugierig zu uns und den scheppernden Bollerwagen hinüber und kamen mit gespitzten Ohren an den Zaun getrabt. Da zumindest einige von uns jedes Tier begrüßen wollten, kamen wir nur langsam voran. Hinzu kam die Hitze, die uns etwas zusetzte. Da wurde jede Möglichkeit genutzt, kurz im Schatten stehen zu bleiben. Wie gerufen kam da ein kleiner Brunnen mit eiskaltem Wasser, unter den wir unsere Caps und Köpfe halten konnten.

Derart erfrischt liefen wir weiter bis nach Zellingen, wo wir trotz allem pünktlich am Vereinsheim des FSV Zellingen eintrafen. Dort wurden wir unglaublich freundlich empfangen und erhielten sogar noch eine Spende für unsere Aktion. Einen ganz herzlichen Dank für diese tolle Unterstützung!

Obwohl wir nach 17 km vier Müllsäcke gefüllt hatten, kamen insgesamt "nur" 19,99 kg Müll zusammen. Das liegt vor allem daran, dass wir größtenteils leichten Abfall fanden - Masken, Verpackungsmüll, Zigarettenpackungen, Kippen, Taschentücher und so weiter und so fort. Schön wäre es, wenn auch diese Dinge im Mülleimer landen und so keine Gefahr für Tiere und Umwelt darstellen würden.

Hoch hinauf und steil herab

Pünktlich um 10 Uhr verließen wir heute unsere Unterkunft und machten uns auf in Richtung Karlstadt. Der Weg dorthin führte uns durch wunderschöne Landschaft: zunächst ein Stück entlang der Wern, dann über Felder und geschwungene Hügel, auf denen Bäume angenehmen Schatten spendeten.
Immer wieder wurden wir von Fahrradfahrer:innen überholt, die uns neugierig beäugten und freundlich grüßten. Manche von ihnen hielten sogar an und so konnten wir ihnen von unserer Aktion erzählen. Die Reaktionen darauf waren durchweg positiv und so waren wir noch motivierter Müll zu sammeln. Der ließ allerdings erstmal auf sich warten. Der erste Teil des Weges war erstaunlich sauber, was uns natürlich freute!
So schön die Hügellandschaft auch ist, so anstrengend ist es auch die Bollerwagen bergauf zu schieben. Nach einem besonders langen und steilen Anstieg, ruhten wir uns auf einem Hügel mit Streuobstwiese und phänomenalem Ausblick ins Land aus. Da wir super in der Zeit lagen, konnten wir dort eine ausgedehnte Mittagspause mit kleinem Nickerchen machen. Der Blick in den Himmel war genauso schön, wie der ins Tal. Blauer Himmel, Schäfchenwolken und ein Rotmilan, der dicht über uns seine Kreise zog.
Bis dahin hatten wir nur zwei Müllsäcke gefüllt, deshalb machen wir uns nach der Pause noch einmal richtig auf die Suche - und wurden fündig. Im Gebüsch neben der Straße fanden wir unter anderem einen Kanister, Eimer und Teile einer Regentonne. So war unser Müllwagen schon deutlich besser gefüllt.
Nachdem wir ein kurzes Stück an der Bundesstraße entlang laufen mussten, bogen wir wieder auf einen zunächst asphaltieren Weg ab, der an einem Kieswerk entlang führte. Dort fanden wir noch eine "Grube", einen Abhang neben der Straße, an dem anscheinend diverse Menschen ihren Müll entsorgt hatten. Steil hinab mussten wir klettern, um Schuhe, riesige Straßenlampen, Flaschen und Kleinkram zu bergen. Nun war der Bollerwagen wirklich voll und wir liefen den restlichen Weg bis Karlstadt ohne weitere Zwischenstopps.

Schon um 16 Uhr kamen wir an unserer Unterkunft, dem katholischen Pfarrheim "Zur heiligen Familie" an. Dort hatten wir noch ausreichend Zeit, um unsere Bollerwagen ein wenig zu warten und ein paar Schrauben nach zu ziehen. Dann mussten wir uns leider schon von Jessi verabschieden, die bereits zurück nach Hause musste. Dafür kamen Doro und Svante dazu, die uns bis zum Ende des Walks begleiten und unterstützen werden.

Insgesamt haben wir heute 44,23 kg Müll gesammelt. Diesen werden wir morgen direkt bei der Mülldeponie in Karlstadt abgeben können, bevor wir in die dritte Etappe starten.

Viele Kilos am ersten Tag

Die erste Etappe des Clean Up Walks 2022 liegt nun hinter uns.
Bevor wir uns auf den Weg machten, stand schon der erste Fototermin mit einem Pressefotografen der Mainpost an. Nach dem Fotoshooting am Main sammelten wir los. Mit Johanna kam noch weitere Unterstützung dazu.

Der Weg führte uns 13 km am wunderschönen Main entlang. Weniger schön war der Müll, den wir an Parkbänken, im Gebüsch und am Ufer fanden. Zigarettenpackungen, Bierflaschen, einen einzelnen Inliner, Metallteile, einen kleinen Plastikkanister und vier Autoreifen. Das und vieles mehr fanden wir auf unserem Weg.

Als es anfing zu regnen, suchten wir Schutz unter einer großen Weide am Wasser, wo wir Mittagspause machten und dabei misstrauisch von den Schafen nebenan beobachtet wurden.
Weiter ging es durch Wernfeld, wo wir Herrn Beckhäuser trafen. Nach einem kurzen Austausch über unsere Aktion traten wir den letzten Teil der Etappe nach Gössenheim an. Einen letzten steilen Berg galt es zu bewältigen, dann erreichten wir unsere heutige Unterkunft: das Pfarrheim der katholischen Kirche Gössenheim. Hier wurden wir herzlich empfangen und konnten sogar noch unseren Glasmüll zur Entsorgung abgeben. Vielen Dank für diese tolle Unterstützung!
Jetzt köchelt das Gemüsecurry auf dem Herd und das Kartenspiel liegt für einen lustigen Abend bereit.
Insgesamt haben wir heute 83,53 kg Müll gesammelt! Eine richtig erfolgreiche erste Etappe. Also "Let's weiter!".

Hier fängt die Geschichte an

Heute ging es endlich los!
Worauf wir uns bei jedem Clean Up Walk verlassen können: der Start läuft nie wie geplant. Mit einer halben Stunde Verspätung traf sich das Orgateam - Basti, Dominik, Maren und Lena - in Würzburg und machte sich auf den Weg zum Büro Beckhäuser Personal & Lösungen. Dort durften wir nämlich netterweise die Bollerwagen hinschicken und zwischenlagern. Auch bei der weiteren Organisation wurden wir von Herrn Beckhäuser an vielen Stellen unterstützt. An dieser Stelle schon einmal vielen Dank dafür!

Mit der Übung aus den letzten Jahren konnten wir die drei Bollerwagen recht zügig zusammen bauen. Durch die Verspätung der Züge mussten wir uns trotzdem beeilen, um den Einkauf im Unverpacktladen noch zu erledigen, bevor es dann zurück zum Bahnhof ging. Dort trafen wir schon Jessi, die erste Teilnehmerin. Gemeinsam stiegen wir in den Zug nach Gemünden. Glücklicherweise hatten wir ein Fahrradabteil für uns und konnten so alle Bollerwagen unterbringen. In Gemünden hieß es dann erstmal tragen, denn leider gab es dort keinen Fahrstuhl. Also mussten wir die bepackten Wagen erst die Treppe runter und dann die nächste wieder hoch tragen.

Dafür war es bis zur Unterkunft nicht mehr weit. Etwa zehn Minuten vom Bahnhof entfernt können wir heute im Gemeindehaus der Evangelisch-lutherischen Gemeinde Gemünden übernachten.
Nach einem großen Einkauf (in den nächsten zwei Tagen haben wir leider keine Einkaufsmöglichkeiten) schnippelten wir fleißig. Jetzt ist das Ofengemüse fertig und wir freuen uns auf eine Stärkung. Morgen geht es dann richtig los. Wir sind schon gespannt was wir auf unserer Reise alles finden und erleben werden!

Bald geht es los! In gut zwei Wochen startet der Clean Up Walk. Noch kannst Du dich hier anmelden: www.wwf-jugend.de/events/90370

Hier kannst du dir Eindrücke aus dem letzten Jahr anschauen: